Die richtigen Skills, gerade auch die richtigen #FutureSkills zu besitzen, ist ungemein wichtig, um erfolgreich arbeiten und die digital-vernetzte Gegenwart und Zukunft mitgestalten zu können. Doch die richtigen Fähigkeiten ohne das passende Mindset sind eben nur die halbe Miete. Oder anders ausgedrückt: Talent ohne das passende Mindset ist wie Segeln ohne Wind.

Seit 2011 begleite ich als Professorin junge Menschen in ihrer akademischen Ausbildung und stehe gerade mit den herausragendsten unter ihnen weit über ihre Zeit als Studierende in Kontakt. Dabei fällt mir immer wieder auf: „Mindset is what separates the best from the rest.“ Und das gilt nicht nur für junge Absolventen, sondern für Menschen aller Altersklassen. Was unterscheidet also aus meiner Sicht diejenigen, die einen herausragenden Werdegang realisieren, von denen, die lediglich davon träumen? Hier ein paar meiner empirischen Beobachtungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Realisierer

  1. …übernehmen ein hohes Maß an Eigenverantwortung für ihren Werdegang und warten nicht darauf, dass jemand anderes ihnen etwas Spannendes anbietet („they own their career“)
  2. …haben Freude am Lernen und arbeiten jeden Tag daran, etwas Neues zu lernen (sie agieren als „Unternehmer:innen an ihrem eigenen Kompetenzportfolio“ und passen dies fortlaufend an)
  3. …sehen mit einem Chancenblick auf Veränderungsprozesse und erkennen Chancen gerade dort, wo der Mainstream noch zögert und zaudert
  4. …finden es inspirierend, sich gerade dort aufzuhalten, wo das Umfeld klüger/erfahrener/weiter ist als sie selbst
  5. …reflektieren sich mit radikaler Selbstehrlichkeit, auch in Punkten, die potentiell schmerzhaft sind, und begreifen sich als als „fortlaufende Beta-Version“ von sich selbst, die sich kontinuierlich verbessern kann
  6. …investieren von Beginn an in Netzwerke und geben mehr als sie nehmen
  7. …hören gerade Menschen aufmerksam zu, die divers zu ihnen selbst sind („Hardcore Listening„) und fordern aktiv Feedback ein, um die toten Winkel ihrer persönlichen Wahrnehmung auszuleuchten und sich weiterzuentwickeln
  8. …haben ihr ehrgeiziges Ego im Griff, d.h. nehmen sich selbst nicht wichtiger als die Aufgabe und andere Menschen um sie herum und verlernen nie, wertschätzend und freundlich zu sein („You’re never too important to be nice to people.“)

Ich persönlich glaube, dass es leichter ist, Menschen neue Fähigkeiten beizubringen, als ihnen ein solches Mindset zu vermitteln, denn letzteres ist stärker an Charakter und Werte gekoppelt. Daher sollte der Fokus in Auswahlprozessen stärker auf dem passenden Mindset liegen und im Zweifelsfall die fehlenden Fähigkeiten trainiert werden.

Fazit: Hire the right mindset, teach the skills.