Es gibt kaum eine Stellenausschreibung, in der „Teamfähigkeit“ nicht als Teil des Anforderungsprofils genannt wird. Zu wenig aber wird thematisiert, dass die Anforderung bei den meisten Stellen inzwischen „doppelte Teamfähigkeit“ lauten müsste. Doppelte Teamfähigkeit bedeutet, nicht nur erfolgreich mit anderen Menschen zusammenarbeiten zu können, sondern auch erfolgreich mit relevanten Technologien wie #KI. Denn leistungsstarke Teams sind inzwischen gemischte Mensch-Maschine-Teams, die es schaffen, diverse humane Intelligenzen mit künstlicher Intelligenz zusammen zu bringen, um gemeinsam bspw.

  • Daten zu analysieren und relevante Informationen zu extrahieren
  • Strategien zu entwickeln
  • neue Produkte zu entwickeln
  • Arbeitsprozesse zu beschleunigen
  • Arbeitsergebnisse qualitativ zu optimieren
  • Wissen besser zu managen
  • Kommunikation zu erleichtern
  • kreativ zu arbeiten
  • oder auch im Team bessere Entscheidungen zu treffen.

Es geht nicht nur darum, gemeinsam im Team effizienter zu arbeiten, sondern auch die Leistungs- und Problemlösungsfähigkeit sowie die Arbeitszufriedenheit des Teams zu steigern.

Die meisten Individuen und Unternehmen stehen noch am Anfang, diese „doppelte Teamfähigkeit“ zu erlernen und im Tagesgeschäft einzusetzen. So gilt es in Entscheidungs- und Führungsgremien momentan ja schon als fortschrittlich, wenn man es schafft, das Diversitätspotenzial von verschiedenen humanen Intelligenzen zielführend zu nutzen.

Die aktuelle Newsletter-Ausgabe ist der Frage gewidmet, wie wir die doppelte Teamfähigkeit aus Mensch und Maschine gezielt entwickeln können. Dies ist keine „weiche Fähigkeit“, sondern eine der zentralen Future Skills, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Komplementarität aus humaner und künstlicher Intelligenz: Ein Paartanz aus Mensch und Maschine

Wie in jedem Team gilt: Es ist vor Beginn einer Zusammenarbeit wichtig, den anderen Teamplayer mit seinen jeweiligen Stärken und Schwächen einschätzen zu können, um eine sinn- und verantwortungsvolle Aufgabenteilung vornehmen zu können. Ziel der doppelten Teamfähigkeit sollte sein, stärkenbasiert zusammenarbeiten zu können und bei vorhandenen Schwächen eines Team Players den jeweils anderen stärker in die Pflicht zu nehmen. Daher habe ich die untenstehende Mensch-KI-Matrix entwickelt.

Aus der Mensch-KI-Matrix ergeben sich folgende generischen Handlungsempfehlungen zur Stärkung der doppelten Teamfähigkeit, die selbstverständlich funktions- und kontextspezifisch noch weiter ausgearbeitet werden müssen:

  • Menschliche Stärken weiter stärken und bewusst in Arbeitsprozesse einbringen
  • Stärken der KI in Aufgabenteilung und Arbeitsprozesse integrieren
  • Schwächen der Menschen bewusst machen und KI gezielt als Teamplayer nutzen, um Schwächen zu minimieren
  • Schwächen der KI bewusst machen und gerade hier die Rolle und Verantwortung des Menschen im Arbeitsprozess stärken

 

Artikelinhalte 

Mensch-KI-Matrix für doppelte Teamfähigkeit

Die Aufgabenverteilung zwischen Mensch und Maschine ist dynamisch, da sich die Leistungsfähigkeit von KI stark weiterentwickelt. Damit werden sich auch immer wieder die Grenzen der Zusammenarbeit neu verschieben. Was jedoch als Grundregel der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine beständig sein sollte, ist folgendes Prinzip:

  • Wir Menschen sind die Kapitäne im Team: Wir geben das Ziel vor, wir steuern, wir kontrollieren, wie tragen die Verantwortung für Prozess und Ergebnis, gerade auch im Krisenfall.
  • Die KI-Systeme sind unsere Co-Piloten: Sie assistieren uns, sie übernehmen bestimmte Aufgaben, sie assistieren uns. Aber sie ersetzen uns als Kapitäne nicht.

Dieses Grundprinzip wird noch relevanter, je mehr KI-Agenten (Agentic AI) Einzug in unsere (Arbeits-)Welt halten und je konkreter die Forschungsarbeiten an AGI (Artificial General Intelligence) fortschreiten. Wir als Menschen dürfen das Steuer nicht gänzlich aus der Hand geben. Die Schwächen der KI als Teamplayer machen dies deutlich.

Fazit

Ich bin davon überzeugt: Leistungsstarke, innovative, schnelle und auch resiliente Teams bestehen aus diverser humaner Intelligenz und künstlicher Intelligenz.

Diese Potenziale wirkungsvoll zusammen zu bringen und bei all‘ der Technologisierung unsere Menschlichkeit und auch unsere Freude und Leidenschaft bei der Arbeit zu fördern, stellt Leadership vor neue Herausforderungen. Die Anstrengungen aber werden sich lohnen.

Ich bin mir ziemlich sicher:

„You cannot compete against a diverse team of smart humans and smart machines having fun together.“